Freundschaft ist die Bluete eines Augenblicks und die Frucht der Zeit. Eine Freundschaft entwickelt sich meistens auf Grund gemeinsamer Interessen oder Aktivitaeten. Man hat Vorlesungen und Seminare zusammen, oder lernt sich auf einer Party kennen - der Moeglichkeiten gibt es viele. Mit der Zeit entwickelt sich Sympathie fuereinander, man gruesst sich, wenn man sich sieht, bereitet vielleicht ein Referat zusammen vor und lernt so den oder die andere etwas naeher kennen. Nach und nach entdeckt man gemeinsame Interessen und unternimmt auch ausserhalb des Bereiches, in dem man sich kennengelernt hat, etwas zusammen. Das koennen Parties sein, oder man geht mal einen Kaffee trinken oder auch ein Bierchen... Mit der Zeit merkt man, ob man dem anderen vertrauen kann, die Gespraeche werden tiefer, man gibt und fragt um Ratschlaege und teilt immer mehr von sich mit. Je nachdem wie weit man bereit ist, sich dem anderen bzw. anderen Meinungen und Ansprchen anzupassen und sie zu tolerieren, entwickelt sich eine tiefere, haltbare Freundschaft. Gegenseitiges Vertrauen ist also die Basis einer laenger haltenden Freundschaft. Eine echte Freunschaft braucht Zeit, und bedeutet auch viel Arbeit. Einem echten Freund, bzw. einer echten Freundin kann man alles erzaehlen, und man weiss, dass er/sie auch Geheimnisse bewahren kann. Auch wenn man nicht in staendigem Kontakt ist, kann eine Freundschaft genauso tief bleiben. Das ist es, was eine echte Freundschaft ausmacht: auch wenn man sich erst nach langer Zeit wieder trifft, ist es so, als haette man sich erst gestern gesehen. Ein guter Freund/eine gute Freundin ist ehrlich, sagt seine/ihre Meinung offen, auch wenn das manchmal weh tut. Man kann durch Dick und Duenn gehen. Wir Deutschen unterscheiden zwischen Freunden und guten Freunden. Anne schrieb "einem guten Freund teilt man einfach mehr mit als anderen Freunden." Der Grad des Engagements und der Verpflichtung, die man seinen Freunden gegenueber hat, ist in Deutschland hoeher als in den USA. Aus diesem Grund halten Deutsche die Zahl ihrer Freunde eher begrenzt. Die meisten haben nicht mehr als 5 bis 8 Freunde, waehrend Amerikaner gern "popular" sein wollen und so viel wie moeglich Freunde haben moechten. Dabei weiss aber auch nicht jeder Freund alles ueber einen. Interessant ist auch, dass immer mehr Leute versuchen, mit schwierigen Dingen selbst klar zu kommen. Dazu fragt man nicht mehr unbedingt einen Freund. In diesem Sinne ist Freundschaft auch ein Spiegel unserer Gesellschaft, die Individualismus immer mehr betont.
Mit einem Freund an der Seite ist kein Weg zu schwer. |